Donnerstag, 30. Mai 2013

Biochemie- 1. Vitamine (A)

Hallöchen liebe Leute,

das heutige und allererste Thema unserer Biochemie-Reihe : Vitamine! 


Bevor wir sofort ins kalte Wasser springen sollten wir vielleicht vorher klären was genau Vitamine sind, wo sie enthalten sind und wofür sie zuständig sind.

Los geht's!

Vitamine sind organische in minimalen Mengen essentielle Nahrungsbestandteile die für ie Aufrechterhaltung physiologischer Funktionen nötig sind.
Da wird das Wort "essentiell" gerade verwendet haben,bedeutet dies für uns Menschen,dass wir Vitamine nicht selbst synthetisieren können, deshalb sind wir von bestimmten Mikroorganismen und Pflanzen abhängig ,welche im Gegensatz zu uns, die Biosynthese der Vitamine gewährleisten können.


Wie auch jedes andere Nahrungsmittel, können wir Vitamine nur zu einem Gewissen Grad zu uns nehmen.
Ein Mangel an Vitaminen nennt man : HYPOvitaminose
& eine "Überdosis" an Vitaminen: HYPERvitaminose

So,kommen wir nun zu den diversen Funktionen eines Vitamins. Vitamin ist nicht nur Vitamin, je nachdem welches wir nun in Betracht nehmen,hat es einen anderen Wirkungs- und Funktionsbereich.
Ein Vitamin kann als :

1. Coenzym                           
2.Hormon                             
3. H+- Akzeptor /Donator                   
4. Cofaktor                           
5. Antioxidant , wirken.

Wie Du siehst, Vitamine sind wirklich faszinierend vielseitig!

Da es so viele Vitamine gibt,muss man diese auch irgendwie einteilen um einen Überblick zu bewahren. In diesem Fall teilt man sie nach ihrer Löslichkeit ein:
Demnach gibt es wasserlösliche und fettlösliche Vitamine.

                           Fettlösliche Vitamine                      

  • Retinol (Vitamin A)
  • Calciferol (Vitamin D)
  • Tocopherol (Vitamin E)
  • Phyllochinon (Vitamin K) 

      Wasserlösliche Vitamine

  • Thiamin (Vitamin B1)
  • Riboflavin (Vitamin B2)
  • Pyridoxin (Vitamin B6)
  • Cobalamin (Vitamin B12)
  • Ascorbinsäure (Vitamin C)
  • Niacin
  • Pantothensäure
  • Biotin (Vitamin H)
  • Folsäure

Das war jetzt eine grobe Auflistung,hier jedoch eine sehr schöne Tabelle,die auch ne die genaue Funktionen und Besonderheiten beschreibt :

                                                         (Klick mich an!)
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Genug mit der Einleitung! Fangen wir doch gleich mit einem der wichtigsten Vitamine an : dem Retinol .


Die Grundstruktur des Vitamin A besteht aus 4 Isopreneinheiten ( 20 C-Atomen), von denen die Atome 1-6 zu einem Ionenring geschlossen sind. 
In unserer Nahrung ist meist das Provitamin A, also das Beta-Carotin ( 8 Isopreneinheiten) .Aus diesem kann dann RetinAL gespalten werden und dies kann wiederum zu RetinOL reduziert werden.

Wo kommt denn Vitamin A vor?
Sehr oft in tierischen Quellen, wie z. B. Leber, Fleisch,Eier und Milch. Aber auch (gelbes) Gemüse/Obst ist reich an Vitamin A.
Unser Bedarf beträgt jeden Tag um die 2 mg, wenn man mal ein paar Tage nichts Vitamin A-haltiges zu sich nimmt,ist das nicht tragisch,keine Sorge, denn wir haben Reserven von ~500 mg gespeichert.


Wie wir wissen, kann Vitamin A in mehreren Formen vorliegen, zusammenfassend nennt man alle Formen = Retinoide. 

So viel dazu, eine sehr wichtige Form wäre das 11-cis- Retinal und all-trans-Retinal, denn diese sind Bestandteile des Sehpigments Rhodopsin welches sich in den Stäbchen der Retina befindet. Ohne wäre kein Sehrprozess möglich bzw. sehr stark beschränkt!


----------> PATHObiochemie
Nun ein paar Klinikbezüge zu diesem Thema um alles noch etwas interessanter zu gestalten!
Was passiert wenn man an einer Avitaminose leidet, oder wie sind die Umstände in Industrieländern wo es für Menschen fast unmöglich ist, Vitamin A zu sich zu nehmen aufgrund der katastrophalen Umstände?

Die milderen Anfänge und typische Symptomatik eines Vitamin-A-Mangels zeichnet sich durch eine Nachtblindheit (Hemeralopie) aus. Diese kommt zu Stande aufgrund der Störung der Rhodopsinregenerierung.

Ist nun der Retinolmangel so exzessiv,dass die Plasmakonzentration abnimmt, kann es sein,dass sich das ursprünglich sekretorische Epithel des Auges in ein trockenes,verhorntes Epithel verwandelt, durch eben die fehlende Wirkung des Retinols, welches ja nicht in genügendem Maß vorhanden ist aufgrund der Hypovitaminose.

http://www.milesresearch.com/eerf/images/bitot-step0.jpg 

Im schlimmsten Fall kann es zur Verhornung der Cornea führen ( Xerophthalmie) und dann schließlich,wenn keine Behandlung eingeleitet wird, zur Blindheit.



Zum Abschluß ein paar schöne Physikums-Altfragen. Hoffe ihr habt etwas gelernt und besser verstanden! xx


1. Zu welcher der folgenden Verbindungen passt die Beschreibung „Polyisopren-Struktur aus 8 (acht) Isopren-Untereinheiten“ (also „Tetraterpen“) am besten? 

(A) β-Carotin  (B) Cholesterin (Cholesterol)  (C) Farnesol   (D) Geranol  (E) Retinol 



Lösung: Klick